Ein Hundefriseur?... Die erste Reaktion vieler Menschen ist ein Kopfschütteln.
Ein Hund soll Hund sein dürfen. Dem stimme ich voll zu. Doch durch die vielen Züchtungen, z.B. längeres, dickeres Fell usw., ist Hund heute nicht mehr einfach Hund. Es gibt eine Vielzahl von Fellarten und um ihre Funktionalität zu erhalten, brauchen sie eine entsprechende Pflege.
Vorher-Nachher - Bilder:
Ein verfilztes Fell bietet schlechten Schutz gegen äußere Einflüsse wie Kälte, Hitze und Nässe. Verfilzungen bis auf die Haut, lassen diese nicht mehr atmen und kann zu Juckreiz und Entzündungen führen. Verfilzungen zwischen den Zehen werden für den Hund zur Tortur.
Zugewachsene Augen- und Ohrenpartien, Verunreinigungen durch Kot und Urin können den Hund gesundheitlich stark beeinträchtigen. Langes, Ballen bedeckendes Fell erschwert den Halt beim Laufen, dabei wird Schmutz, kleine Steinchen, Streusalz usw. in die Ballen eingetreten.
Das tägliche Duschen ist auch dem Menschen nicht zugedacht gewesen. Wir alle schätzen es aber sauber zu sein. Unsere Vierbeiner leben heutzutage in der Regel mit uns in der Wohnung, kaum noch in der Hundehütte. Durch regelmäßige Pflege, hin und wieder auch für den Hund ein wohltuendes Bad, gekämmtes und glänzendes Fell tragen maßgeblich für die Gesundheit und das Wohlbefinden unseres Lieblings bei.
Und ehrlich mit wem kuscheln Sie lieber:
Ein dreckiger, unangenehm riechender Hund, wo Sie nicht wissen welche Tierchen noch in seinem Fell leben oder einen gepflegten, angenehm duftenden, sich wohl fühlenden Liebling? Das kuscheln gehört doch zu einem Hundedasein wie Fressen.
Begegne ich dreckigen, total verfilzten, übel riechenden Vierbeinern, die in ihrem Fell fast ersticken, weiß ich, dass diese sich in ihrer Natürlichkeit nicht wohl fühlen und möchte ihnen helfen. Aus diesem Grund und wegen meiner großen Liebe zu unseren Vierbeinern habe ich mich als Hundefriseurin ausbilden lassen..
Regelmäßig gepflegt, das heißt gebürstet oder gekämmt und gewaschen, ggf. auch geschnitten oder getrimmt, Pfoten- Krallenpflege und noch vieles mehr, so geht es der Haut und dem Fell Ihres Lieblings blendend. Sein Wohlbefinden wird er Ihnen zum Ausdruck bringen.
Vorher-Nachher - Bilder:
Warum soll ein Hund zum ausgebildeten Hundefriseur?
Sie haben natürlich Recht, nicht jeder Hund muss frisiert werden. Bei den meisten Hunderassen findet
jedoch der natürliche Fellwechsel nicht mehr von alleine statt. z.B. Manche Hunderassen können geschert
werden, bei anderen Rassen würden wir damit das Deckhaar (welches eine besondere Aufgabe hat)
zerstören. Nur mit den entsprechenden Fachwissen, kann Ihr Liebling richtig gepflegt werden.
Wie oft soll ein Hund zum Hundefriseur?
Bei einigen Rassen und deren Fellstrukturen, wie zum Beispiel bei dem Wollhaar des Pudels oder dem
Drahthaar eines Welsh Terriers, sollte das Fell 3-5 mal im Jahr bearbeitet werden, damit die Haarstruktur
gesund wachsen kann und Verfilzungen vorgebeugt werden können.
Aber auch der langhaarige Mixhund oder Rassehunde wie beispielsweise der Bearded Collie oder Tibet
Terrier, benötigt eine fachgerechte Fellpflege, da diese Hunde aufgrund ihrer Unterwolle oft stark verfilzen
und damit unansehnlich werden. Hautkrankheiten sowie der Befall von Ungeziefer sind so vorprogrammiert.
Ich berate Sie gern wie oft ein Besuch für Ihren Hund / Ihre Katze ratsam ist, es kommt auch darauf an wie
viel Zeit und Geduld Sie aufbringen können um Ihr Tier selber zu pflegen, wenn Sie gar keine Zeit haben
kann ein wöchentlicher Besuch sinnvoll sein, bei wenig Zeit sollten Sie einmal im Monat eine Kontrolle und
Pflege der Problemzonen machen lassen. Wenn Sie selber die Zeit aufbringen können Ihren Hund / Ihre
Katze regelmäßig und richtig durchzubürsten würden ich ein Teil- oder Komplettservice in Abstand von
6 – 8 Wochen je nach Hunderasse empfehlen. (jeder Hund ist verschieden auch bei der gleichen Rasse kann ein
Hund öfter und ein anderer Hund weniger Service benötigen)
Wenn Sie Ihren Hund nicht pflegen können und Ihnen ein regelmäßiger Service zu kostspielig ist dann lassen
Sie bitte Ihren Hunde zumindest 2-3 x im Jahr vom Hundefriseur anschauen und die wichtigsten Arbeiten machen.
So können Sie gewährleisten, dasst er sich wieder wohl fühlt und Hauterkrankungen vorgebeugt werden.
Ihrem Hund ist es im Grunde genommen ganz egal wie er aussieht, aber er sollte gesund erhalten werden und
sich „Pudelwohl“ fühlen.
In der Natur wird der Hund auch nicht gebürstet warum also der Aufwand?
Nein leider nicht, der ursprüngliche Hund existiert nicht mehr.
Es waren Züchter gefragt welche noch kleinere Hunde, langhaarige Hunde, dichteres seidigeres Fell... für uns
schaffen konnten. Heute sind Hunde auf den Menschen angewiesen die Ihm helfen sein Haarkleid zu wechseln
und zu pflegen, Hunde mit weichem Fell neigen zu extremen Verfilzungen welche sehr schmerzhaft und sogar
Schimmelpilz unter der Filzdecke verursachen können. Dies hätte dann schwere Erkrankungen zur
Folge. Die meisten unserer Hunde würden in freier Natur nicht mehr existieren können.
(Es gibt natürlich Ausnahmen)